Die drei ??? und der Baum des Karpfens

Alles fing so harmlos an. Elmar meinte, wir könnten mal wieder zusammen ne kleine Übernachtungsaktion starten, quatschen, und dabei vielleicht den ein oder anderen Fisch auf unsere Matten betten. Mir kam ne „schnelle Nacht“ am Wasser im Hinblick auf die Auslastung mit meinem Semester- Ferienjob unter der Woche ganz gelegen, und so stand die Planung- ganz unüblich für Aktionen mit Elmi- relativ schnell.
Ein paar Stunden bevor es losgehen sollte teilte mir Elmar ausserdem mit, dass Matthias, den unsere Forenuser besser unter dem Nickname „Carphunter5555“ oder als „niederbayerischen Biologiestudenten“ kennen, auch mit von der Partie sein sollte.
„Gute Idee“ sagte ich noch zu Elmar- und kurze Zeit später fragte ich mich tatsächlich, ob das so eine gute Idee war, ausgerechnet diesem Niederbayern unsere schönen Oberpfälzer Gewässer „zu Füssen zu legen“ ;).

Aber der Reihe nach. Nach den üblichen Aufbauarbeiten war erstmal gemeinsames Fachsimpeln angesagt- so wurden wir jäh aus unseren Gesprächen gerissen, weil sich doch Matthias` Receiver dazu erdreistete, uns zu unterbrechen: Die Rute, die er am gegenüberliegenden Ufer unmittelbar unter einem überhängendem Baum platziert hatte, brachte den ersten Fisch des Tages- und mit 39 Pfund nichtmal einen schlechten:

5555_39er

Damit war das Reigen eröffnet- der Niederbayer zeigte uns nach allen Regeln der Kunst, wie man Fische fängt. So dauerte es nur wenige Stunden, als der Receiver das zweite Mal um Hilfe schrie, auch dieses Mal hing ein Fisch jenseits der 30 Pfund an der Angel:

5555_31er_2
Ein schöner Spiegler mit 31 Pfund

Elmar und ich machten uns dann schon unsere Gedanken, aber unser junger Freund hatte unter seinem Baum tatsächlich einen Hotspot gefunden, wie er in den Morgenstunden darauf mit einem Karpfen mit gut 40 Pfund bewies:

5555_40er

Damit war dann aber der „Ofen aus“ unterm Baum der Karpfen, und die Viecher begaben sich endlich wieder auf ihre bekannten Fressrouten. Die zunehmende Aktivität auf den Futterplätzen kündigte sich- auch nicht ungewöhnlich für dieses Gewässer- mit dem Fang einer schönen Schleie um die 5 Pfund an:

hias_schleie

Ein paar Minuten später hatte Elmar einen lupenreinen Lauf, der scheinbar gar nicht mehr enden wollte. Ein zäher Drill mit dem Boot brachte auf der Distanzrute wieder einen 30er Karpfen zu Tage, der Elmar wohlbekannt war, und laut seinen Informationen aus relativ „jungen“ Besatzmassnahmen stammte. Als K3 2003 eingesetzt brachte „Kelly“ 7 Jahre später immerhin 31 Pfund auf die Waage- eine ordentliche Abwachsrate, deren Peak definitiv noch nicht erreicht ist:

elmar_5555_boot elmar_31er

Man kann sich vorstellen, was ich mir ab dem Moment, als Elmars Bilder in der Fotokiste waren, alles anhören musste. „Jeder fängt Karpfen, nur du nicht“ war dabei noch einer der harmlosesten Kommentare, aber mit mir kann mans ja machen. Ehrlich gesagt hatte mich der Ehrgeiz dann schon ein wenig gepackt, und ich beschäftigte mich unmittelbar nach Elmars Fang mit dem Nachfüttern per Spod- Rod, als endlich auch einer meiner Delkims die Erlaubnis vom Fisch bekam, „loszuschreien“:

PartikelMix rotauge
Mein Spodmix und der vorläufige Lohn der Mühen, eines der berüchtigten „Killerrotaugen“…

hias_38er_2
Angestachelt durch dumme Kommentare klappts dann
auch bei mir noch mit dem Karpfen: gute 38 Pfund hat
der Spiegler!

5555drillt hias_fisch_kescher
Ein Bild an das sich Elmar und ich gewöhnen mussten: Ein drillender Niederbayer an oberpfälzer Gewässern (li.),
rechts „meine Wenigkeit“ beim Abholen der Beute (assistiert durch Matthias, nicht im Bild)

boilies
Elmars „Steel- Baits“, gepaart mit dem bei Angelgerätehändlern
verhassten Hundefutter 😉

Am Ende konnten Elmar und ich zumindest im Ansatz noch unsere Ehre verteidigen, aber was gibts gegen jemanden zu verteidigen, der seine Hausaufgaben gemacht hat, sich ne ordentliche Location sucht (auf die im Übrigen weder Elmar noch ich zuvor jemals auch nur im Ansatz gekommen wären ;)), und dann schöne Fische fängt?
Hiermit also auch auf diesem Weg nochmal ein herzliches „Petri“ an unseren niederbayerischen Austausch- Angler, der uns hoffentlich bald wieder beehren und an seiner Weisheit teilhaben lassen wird- schee und vor allem lustig wars 😉

Matthias

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.