Inter-Fishing

Während der Hausmesse unseres „Lieblingsangelgerätehändlers“ Peter Rogner entstand aus einer Stimmung heraus die Idee, im Laufe des Jahres 2009 mal zu versuchen, einen Großteil der Beteiligten unter einen Hut zu bekommen. Und wie das bei mehreren Individuen immer so ist, dauert es eine Weile, bis man derartige Vorhaben dann auch wirklich in die Realität umsetzen kann- letzten Endes haben wir es aber dann doch am ersten Oktober- Wochenende geschafft, unsere Ruten gemeinsam in ein Gewässer zu halten. Selbstredend, dass dabei der Spaß und die Geselligkeit fast eine größere Rolle spielte als das Fangen- aber schlussendlich wollten dann doch einige Karpfen an unserer guten Stimmung oberhalb des Wasserspiegels teilhaben…
Es ist Montag morgen, kurz vor dem „großen Ereigniss“ und ich schaue aus meinem Bürofenster: Regen, Regen und nochmals Regen, und dabei wollten wir doch heute Abend die Plätze festzurren und dabei die erste Fütterung durchführen. Mir läufts eiskalt den Rücken runter, als ich mir vorstelle, ein paar Stunden später in dieser windgepeitschten Gischt stehen zu müssen.
Als ich Elmar anrufe, und vorschlage, dass wir das Ganze im Hinblick auf ein immer dunkler werdendes Wolkenradarbild dann doch auf den Dienstag verschieben, ist der relativ schnell einverstanden- und ich einigermassen erleichtert….

So stehe ich gut 24 Stunden später am Ufer eines für mich neuen Gewässers, und lausche den Worten der „Einheimischen“. Die Plätze sind schnell zugeteilt:
Wir bilden mehr oder weniger drei Teams, die sich im Abstand von einigen Metern ihre Stellen in Eigenregie befüttern werden. Peter, „Semmel“ und Bernhard sitzen rechts aussen, Christian und Andreas belegen die goldene Mitte, und somit sitzen Elmar und ich dann logischerweise links aussen.

Es folgen einige Tage mit regelmässigem Futtereintrag, und ich habe ein ziemlich gutes Bauchgefühl, als ich am frühen Samstag vormittag bei strahlendem Sonnenschein und stahlblauem Himmel vor Ort eintreffe. Ich bin nicht hier, um wie blöd zu fangen, aber wenn man sich alle Chancen offenhält, ist das natürlich ein sehr gutes Gefühl.
Christian hat sein Material bereits aufgebaut und seine Ruten im Wasser, so dass er mir während meines Aufbaus Gesellschaft leisten kann.
Ich bestücke eine Rute mit einem Selbstgerollten, die andere wandert mit einer fruchtigen Fertigmurmel bestückt in die Fluten, pro Rute füttere ich noch zwei Kellen Mais- Boilie Gemisch nach, und harre dann auf dem Stuhl der Dinge die kommen sollten.

christian_24erIm Laufe der folgenden Stunden treffen dann auch die restlichen Teilnehmer ein, und mit Semmel unsere Abendverpflegung: Cevapcici, mit so viel Knoblauch, dass man uns im angrenzenden Ort wohl auch noch gerochen hat. Der Dunst, der sich am nächsten Morgen in meiner Hütte breitgemacht hattte, wird mir noch lange als Erinnerung an diese Aktion in der Nase bleiben :).thenextgeneration

Der erste Bissanzeiger, an dem es pfeift, ist Bestandteil von Christians Ausrüstung- und meldet einen 24 Pfund Spiegler, den der glückliche Fänger souverän in den Kescher manövriert- somit ist der erste Fisch der Aktion schon nach wenigen Stunden Angelns im Netz, und wir sind guter Dinge, dass die folgende Nacht noch den ein oder anderen Karpfen bringt…

Als nächstes meldet sich- wieder meiner Erwartung- einer meiner Pieper. Er zeigt zwar keinen Run, aber doch nennenswerte Bewegung in Rute, Schnur und Swinger an.
Das Drillgefühl lässt mich im ersten Moment auf einen halbstarken Weissfisch tippen, und ich sollte zumindest nicht ganz Unrecht haben: Ein ca. zwei Pfund leichter Karpfen beehrt meine Matte, und löst bei den Anwesenden „Begeisterungsstürme“ aus, da mit ihm der Beweis erbracht ist, dass die natürliche Reproduktion im Gewässer zu funktionieren scheint. Aus diesem Anlass nötigen wir den Kleinen dann entgegen unserem sonstigen Vorgehen dann doch zu einem Fototermin- und ob man es glaubt oder nicht, ich freue mich über diesen „Nachwuchsfisch“ aus den Umständen heraus fast genauso wie über einen 30+- Karpfen…

 

Die Zeit vergeht wie immer beim Angeln viel zu schnell. Wir haben viel zu Lachen, und die Stimmung ist nicht zuletzt dank der Fische super. Nach dem Abendessen, welches wegen der hias_26ermittlerweile doch recht früh einbrechenden Dunkelheit zu weiten Teilen im Schein unserer Kopflampen stattfand, war es wieder mein Receiver, der sich meldete. Den Weg zu den Ruten „flog“ ich fast, und spürte nach Aufnahme der Fischmix- Gerte einen doch nennenswerten größeren Widerstand als beim Drill des 2- Pfünders.futsch_15er
Der Kollege nahm mir im Uferbereich Schnur von der Rolle, und weigerte sich eine ganze Zeit lang beharrlich, in den Kescher zu kommen. Mit vereinten Kräften konnten Andreas und ich dann den Fisch doch bändigen, und beim Landgang des massigen Schuppis wurde über das Fallen der 30er- Marke spekuliert. Die Waage belehrte uns eines besseren, zeigte aber immerhin noch 26 Pfund an- was will man mehr an einem neuen Gewässer?

Der Abend ging mit Kässpätzle aus Bernhards Pfanne langsam in die „Endphase“, und wir verkrochen uns in die Kojen. Die Nacht war ziemlich ruhig und der frühe Morgen brachte als erstes einen Biss bei Andreas- der konnte seinen 15 Pfund Schuppi kurze Zeit später ebenfalls den Kameras präsentieren. Somit war der vierte Karpfen innerhalb von 16 Stunden verhaftet, ein Resultat, mit dem alle Beteiligten sehr zufrieden sein konnten, aber es kam noch besser…

Unmittelbar nach dem Versorgen von Andreas`Fisch war es Elmis Receiver der am Fangplatz um Hilfe schrie. So ergab sich für Elmar ein spektakulärer Drill im Morgennebel,der von allen elmi_25erBeteiligten natürlich gespannt verfolgt wurde- sehr zum Leidwesen von Elmar, der sich noch mehr dumme Sprüche als sonst gefallen lassen musste 😉

Das Ende vom Kampf Karpfen gegen Tier- äh Elmar- war dann ein 25er Schuppi in den Händen unseres Boilierezepturerschmeckers- der sich über den Fisch natürlich berechtigterweise umso mehr gefreut hat, weil er ihn trotz oder gerade wegen der „guten Tipps“ die ihm gegeben wurden noch landen konnte ;).

Ein paar Bilder sind noch entstanden, die ich euch nicht vorenthalten will. Sie spiegeln Stimmung und Einstellung recht gut wieder- das kommt dabei raus, wenn man sich selbst und die eigene Fischerei nicht immer viel zu ernst nimmt 🙂

elmi_bernhard_bier hias_semmel_karpfen
(bei der Entstehung dieser Bilder kam natürlich kein Tier zu Schaden :)).

raubtierfuetterungMorgenstund hat Gold im Mund…

Das Beste zum Schluss, ein Angelgerätehändler auf „Urlaub“:
peter_chillt

Tja. Ich denke, an dieser kurzen, aber knackigen Übernacht- Aktion hatte so ziemlich jeder der Beteiligten seinen Spaß, auch wenn es fischereilich nicht für alle soooo rund lief. Aber das kommt dafür beim nächsten Mal wieder anders, wann war noch gleich der Termin? :).

Matthias (CarpX)

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