Tagesfischen mit CarpX

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Obwohl es eher selten vorkommt, passiert es hin und wieder, das man uns nicht gemeinsam am Wasser antrifft- während MEcarphunter seinem Spieltrieb folgte und versuchte, das „Runde in das Eckige“ zu bringen, hatte ich dann doch ein bisschen was zu „erledigen“ und entschied mich, Montagen und Köder an einem der besten Gewässer in unserer Gegend zu testen, und so sondierte ich erstmal am Freitag bei bescheidenem Wetter die Lage vor Ort, und fand doch glatt einen weiteren Karpfenangler vor, der sich bereits seit Donnerstag abend in einem offenen Shelter die Tage und Nächte um die Ohren schlug- mit gutem Erfolg auf Karpfen, und einer Karauschenstrecke, die so manchen Kormoran erblassen ließe :).
So war für mich definitiv die Entscheidung für einen Angeltag voller Ruhe (was nichts mit dem Fehlen von ME zu tun hat) und „Systemtesting“ gefallen- die „neuen“ Boilies sollten noch an einem anderen Gewässer zeigen, zu was sie fähig waren, und ich hatte mir eine Lösung für das Problem der Kombination Inline- Blei und Leadcore ausgedacht, die ich nach meinen „Laborversuchen“ im Keller endlich in der Praxis testen wollte.
So kam ich am Samstag morgen gegen 9.00 Uhr vollgepackt mit allem nötigen und unnötigen Material am Wasser an, und- welcher Service- bekam von Christoph, dem Mann mit dem offenen Shelter, erstmal ne Portion Kaffee serviert, manch ein Hotel kann sich da eine Scheibe abschneiden! Gegen 9.10 Uhr hatte ich dann beide Ruten, beködert mit hausgemachten Boilies, im Wasser, und nutzte die „Wartezeit“ erstmal, um ein paar Vorfächer mit Heavy Metal zu beschweren, um sicher zu sein, das auch wirklich nichts auftreibt.Minolta DSC
Gegen halb elf kam dann der langersehnte Biss, ein eher verzagter Run auf meiner linken Rute, und ich konnte nach erstaunlich heftigem Drill einen ca. 6 Pfund schweren Karpfen anlanden. Der kleine Kämpfer hatte offensichtlich schon des öfteren seinen Überlebenswillen bewiesen, wies er doch nicht unerhebliche (Biss-)Spuren am ganzen Körper auf, die wohl eindeutig einem der größeren Welse des Gewässers zuzuordnen sind. Diese waren jedoch schon älteren Datums, so dass kein Grund zur Sorge bestand, und zum Abschied winkte er nochmal kräftig mit der Schwanzflosse, ich brachte die Montage wieder ins Wasser.
Keine halbe Stunde später meldete sich die rechte Rute, nach einer halben Minute Drill verabschiedete sich der Karpfen von meinem Haken und mir blieb nichts anderes übrig, als die Montage ohne den Fisch ans Ufer zu holen. Unmittelbar nach dem Wiedereinwerfen pfiff der rechte Bissanzeiger schon wieder, ich nahm Kontakt auf, und konnte diesmal den Fisch bis kurz vors Ufer führen, wo dieser offensichtlich gefallen an den Unterwasserpflanzen fand, wie ein Irrer drauf zuhielt und dabei den Haken abschüttelte- wieder einen verloren, und ich hatte das Gefühl, das das einer der größeren gewesen war. Ich hatte genug von der Scharade und musterte das verwendete Vorfach kurzerhand aus- eine goldene Entscheidung, denn kurz darauf konnte ich auf dem neuen Vorfach einen weiteren Spiegler mit ca. 7 Pfund anlanden, diesmal astrein durch die Lippe gehakt, also kein grundsätzliches Problem mit dem Rig, vielmehr ein „Einzelfehler“, die ja bekanntlich nie auszuschließen sind.Minolta DSC

Es folgte nun eine Pause von ca. einer Stunde, bis sich wieder ein Pieper meldete, die linke Rute war wieder dran- ich brauchte überdurchschnittlich lange, um mit diesem kämpferischen 10er fertigzuwerden, ein Schuppenkarpfen, der mich ganz schön auf Trab hielt, und sogar einem Meter vom Ufer entfernt noch nach links und nach rechts fetzte. Ich war ziemlich erleichtert, als ich ihn endlich auf der Matte hatte, und noch glücklicher, als ich mit ihm die Fotosession durch hatte- schlimmer als Naomi weigerte sich dieser Sture Fisch immer wieder, nett ins Bild zu schauen, und zog es vor, ein bisschen Rabatz zu machen, nicht gerade einfach, dann vernünftige Fotos zu bekommen.

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Insgesamt habe ich an diesem schönen Ostersamstag ca. 12 Stunden am Wasser verbracht, die Zeit zwischen 10.30 Uhr und Minolta DSC14.00 Uhr war, fast schon wie immer an diesem Wasser, die produktivste. Christoph konnte in den frühen Abendstunden noch einen schönen 12er Spiegelkarpfen zu einem Shooting überreden, der mit seinen Farben geradezu das Bild erleuchtete.
Ich habe innerhalb kürzester Zeit fünf Bisse auf unsere Boilies bekommen, konnte drei davon verwerten, und habe bis auf das „defekte“ Rig mit den Selbsthakproblemen keinerlei Materialverlust zu beklagen. Die Leadcore- Montagen haben ihren Dienst sehr zufriedenstellend erledigt, ich habe genau einmal eine Verwicklung gehabt, und das bei ca. 20 Würfen. Die verwendete Verbindung Hauptschnur- Leadcore hat sich bisher sehr gut bewährt, was mit meinen Zugtests im Vorfeld konform geht.
Alles in allem ein super Samstag Nachmittag, der nach einer Wiederholung schreit :). Ich möchte mich an dieser Stelle bei Christoph für die Superbilder und die Unterstützung beim Keschern bedanken, sowie einen Gruß an alle Freaks vor Ort loswerden- wir sehen uns wieder!

Tight Lines!

Matthias

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