Es war wieder ein heißer Tag, so fuhr ich am frühen Abend mit meiner Freundin Simone ein paar Stunden an meinem Privatsee, vorwiegend um zu baden. Natürlich durfte auch eine Oberflächenrute mit Schwimmbrot bei diesen Temperaturen nicht fehlen. Ich hatte als Ziel, Simone auch mal einen Karpfen fangen zu lassen. Zuerst gabs ein paar „Lehrminuten“, in denen ich auch einen Spiegler fangen konnte. Danach bestückte ich den 2er Haken wieder mit einer halben Semmel, legte die Montage an der Schilfkante aus, und übergab das Kommando meiner Freundin. Erst tat sich länger nichts, aber nach ca. 1 Stunde kam dann doch der ersehnte Biss – ein sehr heftiger sogar…
Es folgte ein spannender Kampf Frau gegen Fisch – begleitet durch meine unterstützenden Tipps. Als sich der Drill dem Ende neigte, erkannte ich, dass es sich um einen großen Graskarpfen handelte – der reine Wahnsinn, ich konnte es kaum glauben!
Ich als Lehrmeister wurde nun zum Keschermeister „degradiert“, und bereits nach dem 2. Anlauf war der Fisch sicher im Kescher. Schnell bemerkte ich, dass es sich um einen mir bekannten Fisch handelte, leicht zu erkennen an dem „Knick“ unterhalb der Rückenflosse. Diesen Fisch konnte ich in den letzten 10 Jahren bereits etwa 4 oder 5 mal zu einem Landgang bewegen. Das Wiegen bestätigte dies auch nochmal – der Fisch brachte exakt 26 Pfund auf die Waage bei einer Länge von 95cm! Wahrlich kein schlechter Einstand… 😉
Fürs Foto musste allerdings ich den Fisch halten, der gnä‘ Frau war er zu schwer… – bla, bla, zu glitschig wohl 😉
Der zuvor von mir gefangene Spiegler, geschätzt auf ca. 7-8 Pfund, wirkt dagegen natürlich recht blaß – trotzdem ein schöner Fisch!
Dieser Tag zeigt wieder einmal, dass beim Angeln immer alles möglich ist – das ist einfach das traumhafte an diesem Hobby. Und auch wenn es nur wenige Stunden am Wasser sind, ist immer und überall mit einer faustdicken Überraschung zu rechnen.
In diesem Sinne, carpe diem!
Martin