Herbst am Baggersee

Puh. Ich bin ziemlich durchgewirbelt- ein seltsames Wochenende liegt hinter mir, das mir zwar einen neuen PB bescherte, rein objektiv gesehen aber trotzdem nicht so gut verlaufen ist…
Vor ca. drei Wochen, während einer Blank- Session am Baggersee, hatten Chris, Martin und ich die Idee, gegen Ende der Saison mal ein Wochenende an diesem See zu verbringen. Als Datum fassten wir das dank dem 3. Oktober sogar noch „verlängerte“ letzte Septemberwochenende ins Auge, und machten uns im Vorfeld einige Gedanken, was Location, Platzierung der Ruten und das „Drumherum“ betrifft.

Die Woche vor dem 29. September waren Martin und ich für eine Nacht am Spot unserer Wahl, um zu sehen, was da so geboten war- um es kurz zu machen, wir fuhren von Samstag auf Sonntag einen lupenreinen Blank ein, den dritten in Folge an diesem See und so wurden unsere Erwartungen für das bevorstehende Angelwochenende ziemlich gedrückt.
Wir nutzten den Sonntagmorgen noch für ein paar Rundfahrten mit unserem Boot, wo ich dank des klaren Wassers einen Spot an einem Plateau in der Nähe der befischten Flachwasserzone ausmachen konnte, und diesen nach Markieren durch eine unserer „Tarnbojen“ auch gleich unter Futter stellte.
Ich beschloss sehr schnell, das ich diesen Platz am kommenden langen Wochenende befischen wollte, und startete mit Martin unter der Woche noch zwei Anfütteraktionen, bei denen wir einen Mischung aus Pellets, Boilies und Grundfutter auf unsere drei vorgesehenen Angelstellen ausbrachten- das Wochenende konnte kommen, und Freitag morgen begann für mich der Countdown zum ersten „durchgefischten“ Wochenende an unserem Hausgewässer. Zur Sommerzeit ist das ja wegen der Badegäste nicht ohne eine penetrante und permanente Belästigung möglich, aber jeder der sich auf die Jahreskarte an diesem Gewässer einlässt, weiß das, und hat somit damit zurechtzukommen.

–Tag 1–
Dann war es endlich Freitag 17.00 Uhr, ich „lud“ unser Boot mitsamt Zubehör in der Badebucht ab, und machte mich mit Martin daran, die Marker auszubringen. Kurze Zeit später saß ich wieder im Auto, legte noch die letzten 300m zu „meinem“ Angelplatz zurück, und begann damit, mich fürs Wochenende zu rüsten: Erst die Ruten ausgebracht, und dann im Halbdunkel das Roamer zwischen zwei Bäumen aufgestellt, damit nicht gleich jeder aus 500m sieht, das da jemand beim Fischen sitzt.
Reiner Selbstschutz, der leider nicht immer wirkt, und so beantworte ich also in den folgenden 48 Stunden ca. 20 mal die typischen Fragen:
„Beißen sie?“ (noch nicht- aber wenn ihr mich weiter reizt, garantier ich für gar nichts!),
„Sind da Fische drin?“ (Nein, ich bin völlig blöde, und halte meine Ruten in ein leeres Gewässer!),
„Welche Fische sind da drin?“ (Große, kinderfressende Monster!),
„Darf ich auch mal hier angeln?“ (Ja natürlich- GLEICH NACHDEM DIE HÖLLE ZUFRIERT!!),
„Schon was gefangen?“ (Ja, aber ich schenks dir nicht!) usw…- kennen wir ja alle…
Kleiner Tipp: Irgendwas zu Lesen bereithalten, und sobald jemand in Sicht- oder Hörweite kommt, provokativ lesen, nach Möglichkeit dabei LAUT schimpfen, was denn da für Mist steht, und ob die ganze Welt denn auf dem Weg sei, verrückt zu werden- wenn auf dem Einband noch, für den Passanten gut lesbar „Die Bibel“ steht, lassen sich einige nicht mehr auf ein Gespräch ein. Wie immer, hat derjenige Pech, der auf Zeugen Jehovas trifft- aber lassen wir das, zurück zur Angelei…

Ich legte also mit Hilfe unseres Bootes eine Rute auf den Plateau- Platz, in ca. 2.5m Tiefe, die andere wurde direkt an der Kante vor einer total verkrauteten Bucht auf ca. 4m in Stellung gebracht, und ich fütterte noch ein paar Boilies und ne gute Hand voll Grundfutter zu den Ruten. Beim Plateau- Platz konnte ich auf Grund des klaren Wassers sogar die Montage am Grund liegen sehen- nichts gibt mehr Vertrauen.
Nachdem Martin und Chris mit ihren Ruten die ca. 200m von mir entfernte Unterwasserwelt „vermint“ hatten, und ich den Gestank von Martin Asafoetida- Graser- Dips aus der Nase hatte, gings zum gemütlichen Teil des Abends, und der Grill wurde angefeuert- schon irgendwie ein seltsames Gefühl, wenn sich um acht die Sonne verzieht, und man das Fleisch und die Würste im Schein der Kopflampe wenden muss. Nichtsdestotrotz hats gemundet, und Chris` Portabelgrill hatte seinen Job mit Auszeichnung erfüllt…

Gegen elf gings dann nach einigen guten Ideen für die zukünftigen Sessions in die Falle. Während die Bissanzeiger von Chris und Martin die Ruhe bewahrten, entschloss sich mein Pieper, auf dem ich die Plateurute abgelegt hatte, ein bisschen „Radau“ zu machen, und gab so erstmal immer wieder einzelne „Piieps“ von sich, um nach einer Abfolge von „piep–piep–piep–piep“ Ruhe zu geben. „Gott sei dank, der Schleimer hat sich nicht gehakt“ dachte ich mir noch, während ich wieder einschlief…

–Tag 2–
Erst am nächsten Morgen wurde ich wieder geweckt- durch drei Pieper, die diesmal schneller aufeinander folgten, und da es schon nach acht war, verließ ich das Zelt, um die Plateau- Rute zu überprüfen, die sich prompt zu noch einem „Piep“ hinreißen ließ, als ich die Zelttür aufmachte.
Mein Blick streifte die Rute, der Swinger stand fast am Blank an, und die Schnur war aus dem Backlead gerissen worden- irgendein Unterwasserbewohner hatte sich also an der Rute zu schaffen gemacht. Ich versuchte, auf „Fühlung“ zum Blei zu gehen- keine Chance!
Was auch immer sich den Schneemann aus unseren Selbstgedrehten geholt hatte, es hatte sich tief im Kraut festgesetzt- ich dachte an die montierte Ballistic- Schlagschnur, die ich genau für solche Fälle vorschalte, fasste mir ein Herz und nutzte die 3.5 lbs der Ethos einmal mehr aus, um Druck auf die Endmontage aufzubauen.
So gelang es mir gottseidank nach ein paar Bangen Minuten, ob denn auch alles halten würde, ein sattes Krautbüschel auszureißen.
Kaum war das geschehen, kam ordentlich Leben in die Anordnung, und ich konnte dumpfe Schläge am anderen Ende der Schnur spüren- mein Puls erhöhte sich, und Martin machte sich mit Chris daran, meine Schnur vom Grünzeug zu befreien, damit ich den Fisch drillen konnte- danke nochmal an die Jungs, alleine wäre ich buchstäblich „baden“ gegangen :).
Ich drillte den Fisch etwas „low power“, weil ich Angst hatte, der Haken könnte ausschlitzen- ich wusste nicht, wie lang er schon im Kraut gehangen war, und ich wollte ihn nicht überstrapazieren. So ließ ich ihn seine Runden drehen, als Martin, der den Fisch zuerst zu Gesicht bekam, aus dem Häuschen geriet: „Das glaub ich nicht! Da schwimmt noch ein zweiter Karpfen neben dem von dir gehaktem her! Sowas hab ich noch nie gesehen!“
Offensichtlich hatte mein Fisch „Hilfe“, wenn schon nicht beim Abreissen der Schnur, dann zumindest auf dem Weg zum Kescher, in dem er sich kurz darauf befand. Der zweite Fisch, den Martin auf gleiche Größe zum Gefangenen einstufte, drehte übrigens ab, als dieser von mir ins seichtere Wasser gezogen wurde. Vermutlich hat er uns dann am Ufer stehen sehen, wir wissen nicht, was da los war, aber es war schön mit anzuschauen.
Natürlich galt meine erste Sorge dem Gehakten Fisch, und ich hoffte, das dieser durch das Festsetzen im Kraut nicht zu stark verletzt worden ist.
Aber der Korda- Haken hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet: Das Ding saß blitzsauber in der Unterlippe meines Karpfens und ließ sich erst durch „gutes Zureden“ und viel Gefühl entfernen- der Fisch blutete nicht, und die Einstichstelle schloß sich beinahe wieder von selbst, was mich nicht daran hinderte, mit einem Spritzer „First Aid“ die Wunde wieder zu versiegeln. Ich muß hier jetzt mal was loswerden: Die Korda Widegapes sind mit ABSTAND die geilsten, schärfsten und zuverlässigsten Haken, die mir bisher untergekommen sind! Ich bekomme (leider) kein Geld von Korda, aber diese Werbung sei den Jungs gegönnt- natürlich nicht, ohne die „Hintergründe“ zu beleuchten:
Dieser Baggersee ist ein ehem. Kiesabbaugebiet, so das die Karpfen beim Gründeln immer wieder mit dem Maul auf Steine stoßen. Weiterhin sind zahlreiche Krebse und Dreikantmuscheln vorhanden, die den Karpfen eine natürliche Nahrungsgrundlage bieten, wie sie üppiger nicht sein kann.
Die Mäuler dieser Karpfen sind hart, sehr hart, und wenn mal ein Haken gefasst hat, dann bleibt der ne ganze Weile da, wo er ist. Die von uns verwendeten „Widegapes“ sind superscharf, dringen so leicht ein, und halten dank des Microbarb- Widerhakens super- ohne den Karpfen beim Entfernen des Hakens übermäßig strapazieren zu müssen- kurzum, sie sind genau das, was wir gesucht haben!
Der Fisch brachte beim Wiegen knappe 29 Pfund auf die Waage, und hatte sich wohl den Bauch mit unserhias_29eren „Gratiszugaben“ vollgeschlagen- ein runder Fisch, dessen Schwanzflosse auffällig klein ausfällt, wie ich finde.

Ich startete also hochmotiviert in den Tag, neuer PB, und gleichzeitig erster Fisch der Session, die noch mehr als 24 Stunden dauern sollte- das und das wunderbare Wetter machten Laune, und nach dem Wiederausbringen der Plateau- Rute stand das Frühstück auf dem Programm.
Anschließend entschlossen sich Martin und Chris zum Moven, die Flachwasserzone, die Martin und ich die Woche zuvor schon befischt hatten, hatte wieder keinen Fisch gebracht, und so machten sich die zwei auf den Weg, um die von uns für „Plan B“ markierten Spots zu finden, und diese mit ihren vier Ruten optimal zu befischen.
Gegen 11.00 Uhr stand „moven“ auf dem Programm, ich half den beiden ein bisschen beim Zusammenpacken, und fuhr ihnen die vollgeladene MS Carp an ihren neuen Spot, wo dann innerhalb von ca. einer Stunde die Ruten wieder ins Wasser gebracht werden konnten. Durch die zentrale Lage des Angelplatzes am See konnten sie alle vier Ruten auf viel versprechenden Plätzen ablegen, und wieder hatte Martin einen Spot mit Asafoetida präpariert.
Ogl, unser Support, rückte gegen 13.00 Uhr mit dem Burger- King- Futter an, und sicherte uns so unser Mittagessen. Die Sonne bräunte die durch den August schon wieder „käsig“ gewordenen Arme, Beine und Gesichter, und wir hatten schon wieder einige Ideen für die kommende Saison, was wir besser machen könnten, wie wir es besser machen könnten, und ob einige Ideen nicht schlichtweg nochmal überdacht oder verworfen werden sollten. Geht euch das auch so, das ihr während des Fischens die größten Geistesblitze habt?

Am Nachmittag traf noch Alex ein, der sich für die Nacht von Samstag auf Sonntag zu uns gesellte, und sich mit gigantischen Futterballen und alternativen Hakenködern seinen Weg zum Fisch suchen wollte- auch hier waren wieder ein paar Ansätze dabei, die sich für meine Fischerei zwar nicht alltäglich, aber in bestimmten Situationen als nützlich erweisen könnten, man lernt eben nie aus.
Den Abend verbrachten wir wieder vor Christians Grill, wo wir nach dem Essen eine „Begegnung der 3. Art“ hatten: Man stelle sich vor, man sitzt am finsteren Ufer und quatscht ganz belanglos, als plötzlich, und ohne jede Vorwarnung eine spärlich bekleidete Gestalt aus dem dunklen Wasser steigt, und triefend nass und ohne ein Wort an einem vorplatscht- die dummen Gesichter von uns vieren kann man sich ausmalen, und Alex, unser „Niederbayer“ fing daraufhin an, über Neutraubling und dessen Geisteskranke zu philosophieren, mit entsprechenden „Endergebnissen“- was haben wir gelacht!

Gegen halb zehn gingen wir alle wieder zurück zu unseren Ruten, da wir diese nach der Begegnung mit „Aqua- Man“ nicht länger als nötig alleine lassen wollten- es gibt Freaks, da sträuben sich mir die Haare, und der Gedanke, diese Leute könnten sich an unserem rumstehenden Krempel vergreifen, ist alles andere als angenehm…
Alex und ich nuckelten noch die „Zoigl“- Flaschen leer, und hauten uns dann gegen zehn auch aufs Ohr, und hätte Martin mich nicht irgendwann mal geweckt, weil er und Chris (mal wieder) unerwünschten Besuch bekommen haben, ich hätte die Nacht leider ohne Durchschlafen verbringen können- kein Fischkontakt bei uns an den viel versprechenden Krautlöchern, weder bei Alex noch bei mir.
Martin konnte eine Brachse auf seinen Asafoetida- gedippten Mais fangen, und hatte wohl immer wieder ein paar Aktionen. Auf 200 m Distanz zwischen „gut und böse“ zu unterscheiden, und dann zu entscheiden, ist nicht die bequemste Fischerei- aber bisher die am Baggersee produktivste.

-Tag 3–
Ehe wir uns alle mal umgeschaut hatten, war es Sonntag morgen, der uns gleich mal mit einem netten Nieselregen empfing.
Dieser wich dann zur „Aufstehenszeit“ gegen halb neun wieder einem durchaus guten Angelwetter, bewölkter Himmel mit einer guten, nicht zu heftigen Brise auf dem Wasser, und immer mal wieder ein paar Sonnenstrahlen.
Nach dem obligatorischen Müsli- Frühstück und dem „Guten- Morgen“- Kaffee machten wir uns in aller Ruhe daran, unser Material abzubauen, bei Bedarf noch trocknen zu lassen, und einzupacken.

Gegen 9.00 Uhr erreichte mich der Anruf eines aufgeregten Martin- „ich glaub, ich hab einen, schick die Jungs mitm Boot vor!“, doch leider kam nichtmal ne Minute drauf wieder Entwarnung: „Vergesst es- abgerissen!“. Der kurze, aber doch immer wieder schöne, Alarmzustand war schneller vorbei, als er gekommen war, und kurze Zeit später schlurfte ein geknickter Martin mit durchgescheuertem Sufix- Vorfach in der Hand den Weg hinauf- leider gehören diese Momente dazu wie alles andere auch, also was draus lernen, falls möglich, und schnellstmöglich weitermachen.
Der Asafoetida- Mais von Martin hatte ihm tatsächlich noch einen ordentlichen Biss beschert, und das auf einem Spot, den wir mit Absicht nicht angefüttert hatten, weil er unserer Vermutung nach im „Einzugsbereich“ der Fische liegt…
Leider war diese Aktion die letzte der Session. Es gelang keinem von uns mehr, dem See noch irgendeine Aktion zu entlocken, und so strichen wir gegen kurz nach eins die Segel.

Fazit:
Ich sehe dieses Wochenende durchwachsen. Erstmal hab ich mich, haben wir uns, natürlich über diesen Fisch gefreut- nicht nur, weil er mein neuer PB ist, sondern weil es hauptsächlich darum geht, überhaupt was zu fangen, um überhaupt mal die Chance zu haben, irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen.
Als nächstes war zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Top- Stimmung bei den Teilnehmern, es war ein Spaß, vor Ort zu sein, auch ohne Fische. Man hat gemerkt, das sich die Leute mögen und respektieren, und sich dabei gehörig gegenseitig auf die Schippe nehmen können.
Der Fisch gehört irgendwie uns allen, die wir uns die Nächte da draußen um die Ohren geschlagen und zusammengearbeitet haben, und ich hatte halt das Glück, das meine Murmeln überhaupt von einem- ich korrigiere- von zwei Fischen besucht wurden.
Das ist natürlich das größte Problem: Wir bekommen höchstens einen Biss pro Nacht, selbst wenn wir 6 Ruten innerhalb des selben Areals verteilen, danach ist der See wie tot- als wollte er uns sagen „ihr habt bekommen, was ihr wolltet, und jetzt is Feierabend, haut ab“
-eine unfreundliche Einstellung, der wir uns nicht geschlagen geben wollen.
Ein Fisch auf drei Tage ist besser als keiner- und wie gesagt, wir alle freuen uns aufrichtig darüber. Gewichte sind interessant, aber mittlerweile sekundär, wenn mal einer im Netz ist, haben wir alle unsere Arbeit gemacht, wenn mal jeder einen Fisch pro Session fängt, oder zumindest die Chance dazu hat, sind wir am Ziel angekommen. Massenfänge brauchen wir keine- aber ein Biss pro Wochenende ist für den Bestand dieses Gewässer einfach zu wenig, und damit unbefriedigend.
Was können wir also mitnehmen, aus diesen drei schönen, wenn auch fischlosen Tagen am Wasser?
Erstmal haben wir in diesen knapp 45 Stunden über den See kaum was dazugelernt. Die Karpfen scheinen Lehrbücher zu lesen, denn sie halten sich tatsächlich an den Plateaus auf. Rollende Fische zeigen in der Seemitte eindeutige Aktivitäten an, nur fährt man dann über entsprechenden Stellen mit Boot und Echolot, kann man auf den ERSTEN Blick keinen Grund finden, warum sich die Fische dort aufhalten.
Sämtliche Aktivitäten hatten wir an unseren Plateau- Plätzen, Distanz oder nah scheint zweitrangig, Scharkante wurde mit zwei Ruten befischt und brachte Null- trotz vermeintlicher Fraßspuren.
Die Frage ist, warum „meiden“ unsere Zielfische offensichtlich die von uns präparierten Spots?
Erste Vermutung: „Füttern die mit Mist an?“
Nö- natürlich nicht, unsere Hausaufgaben haben wir gemacht, gegen einen Mix aus selbstgedrehten Boilies aus selbstkomponiertem Mix, mit Pellets aus der Fischfuttermittel- Industrie, gebunden mit Maisbruch (als Indikator, ob das Futter weg ist oder nicht) und Paniermehl, kann man wohl nichts einwenden.
Unsere Theorie geht in eine ganz andere Richtung und hat mit dem natürlichen Nahrungsaufkommen im See zu tun, welches sich aus Schnecken und Muscheln in den Krautbänken sowie den Krebsen zusammensetzt. Optimale, natürliche Proteine, und das sozusagen „vor der Haustüre“. Warum sollen die Karpfen da große Strecken machen, noch dazu, wo diese Strecke sie in die Nähe und den Einflußbereich der zweibeinigen Nachfolger der Affen am Ufer bringen, von denen sich einige unmöglich aufführen?
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das gute liegt so nah?“ steht oft über Artikeln, die sich für das Kurzdistanz- Fischen stark machen. Offensichtlich haben unsere Freunde auch diese Artikel gelesen, und ihre Konsequenzen draus gezogen ;).
Das alles macht die Fischerei nicht einfacher, dafür interessanter.

Und wer hat eigentlich gesagt, es müsste einfach sein?
Wo wäre dann der Reiz?
Irgendwie danke ich dem Kraut und den Krebsen, ihr habt uns viel beigebracht 🙂

Matthias

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