15 Stunden an der Donau…

Minolta DSCDie spontanen Aktionen sind manchmal einfach die Besten, und so sind Chris und ich Samstag Nachmittag einfach mal losgezogen, und haben unsere Ruten in die Donau gehalten. Minolta DSCMartin und Chris wollen in der Nähe dieser Stelle in der kommenden Woche drei Nächte verbringen, und so hatte dieses Angeln auch den Charakter einer Sondierung, mit der wir bei dieser Gelegenheit auch gleich unsere frisch gerollten Frolic- Boilies testen wollten.

Als wir gegen 18.00 Uhr mit unseren Booten auf den Autodächern ankamen, knallte die Sonne vom Himmel, und beim Bepacken unserer „schwimmenden Lastesel“ wären wir fast ins Schwitzen gekommen. Die Donau war dabei eine höchst willkommene Erfrischung, und so war der schweißtreibendste Teil der Arbeit dann schnell erledigt, und alles in den Booten untergebracht…

Vor uns lag nun erstmal eine etwa 10 Minuten dauernde Fahrt ins Landschaftsschutzgebiet, wo Autos verboten sind, weswegen wir Anfang der Saison mit der Anschaffung unseres neuen, stärkeren E- Motors die Möglichkeit der Anreise auf dem Wasserweg geschaffen haben. Dabei haben wir bemerkt, das wir uns damit eigentlich auch selber einen großen Gefallen tun: Tackle- Schleppen im großen Stil fällt damit aus, und das ist doch schon mal ein Grund, öfter Angeln zu gehen :).

Wir entschieden uns für eine Stelle an der oberen Fischwassergrenze, die wir einfach aus dem Stegreif mal auf ihre Produktivität hin prüfen wollten, um zu sehen, was ohne tagelanges Vorfüttern  in ca. 15 Stunden passiert- mit entsprechenden Erwartungen gingen wir an die Sache ran, und mir war eh alles völlig egal, weil ich schon froh war, mal wieder am Wasser sein zu können…
Nachdem unsere Boote um die Last unserer Ausrüstung erleichtert waren, ging’s erstmal ans Füttern und Loten, und wir teilten unsere Plätze so ein, das jeder eine „nahe“ Stelle in ca. 40 m Distanz hatte, und die zweite Rute auf die Kante zur Hauptströmung bzw. Schiffahrtsrinne legen konnte. Dann wanderten ca. 10kg aus einem Frolic- Boilie- Pellet- Mix in die Donau, überwiegend an der Strömungskante, da die Plätze in Wurfweite auf Grund geringerer Strömung mit Stringer wesentlich effektiver zu befischen sein sollten. Als Boilies verwendeten wir die noch nicht ganz durchgetrockneten Frolic Murmeln, ein paar Hände voll BLB Fruity Thrill, die sich bei uns an der Donau sehr gut bewährt hatten, sowie fruchtige Sorten von Dynamite und DD- Baits (Prologic).
Nach einem netten Abendessen und dem Besuch von Martin und Simone, die von Martin dazu gezwungen wurde, trotz nahendem Gewitters noch zu bleiben, hauten wir uns nach ein paar Versuchen, einen der zahlreichen Blitze auf CCD zu bannen, in die Federn- gelungen ist uns das nicht soo wirklich, aber bildet euch da selber ne Meinung drüber ;).

Minolta DSC

Gegen 23.00 Uhr pfiff dann Chris` linke Rute das erste mal ab, und da sich das Gewitter in ordentlicher Distanz abspielte, konnte der 12 Pfund Spiegler sich von ihm gelandet werden-Minolta DSC kein Riese, trotzdem ein Donau- Fisch, noch dazu ein Karpfen, und das nach nichtmal 5 Stunden angeln- geht doch schon gut los!
Nach dem Versorgen liege ich mit einem Adrenalinkick auf der Liege und starre- wie immer, wenn uns ein Unterwasserbewohner einen Besuch abgestattet hat- an die Decke meines Roamer Dome, und höre das vermehrte Trommeln von Regen auf meinem Zeltdach. „Na klasse, hoffentlich hat sich das bis morgen wieder ausgeschifft, sonst können wir im Regen alles zurückfahren…“, ist einer meiner letzten Gedanken, bevor ich dann endgültig einpenne…

Der Sonntag morgen beginnt fast so, wie es sein muss: In der Klarsichttür meines Roamer erscheint gegen 9.00 Uhr ein etwas gestresster Chris mit gebogener Rute in der Hand: „Hias, kannst du mir helfen- ich hab einen!“
Ich brauche ein paar Minuten, bis ich aus der Tiefschlafphase in die Gänge komme, bin aber noch rechtzeitig zur Stelle, um mich im leichten Nieselregen in meinen Teva- Sandalen graziös die Steinpackung hinunterzubegeben, und Chris einen 15er Schuppi abzuschöpfen.
Der zweite Donaukarpfen also, auch kein Riese, aber immerhin sind wir im Spiel!

Ich entschließe mich, meine Ruten neu zu bestücken, und schaue erstmal dumm, als ich ein leeres Haar einkurble, an der Stelle, wo gestern noch 3 BLB- Fruity`s schön geordnet ihren Platz gefunden hatten. So wird’s natürlich verdammt schwer, Fische zu fangen!
Ich entschließe mich trotzdem wieder für die Fruity`s und fädle diesmal nur zwei von ihnen auf das Haar eines neuen Rigs…

Chris und ich sind erstmal glückselig, er sitzt breit grinsend auf dem Markierungsstein, und ich auf meinem Stuhl. Rosige Aussichten, die er und Martin für das Fischen ab kommenden Mittwoch haben, und wir machen uns ein paar Gedanken zum Thema Hakengröße, Vorfachmaterial und vor allem der Tatsache, das wir mit unseren 35m Schlagschnur auf der Rolle nicht mehr bis an die Strömungskante werfen können, und so die äußeren Ruten jedes Mal mit dem Boot auslegen müssen. Eine andere Möglichkeit haben wir bisher noch nicht, da im Falle eines Bisses bei kürzerer Schlagschnur fast sicher mit Minolta DSCeinem Fischverlust gerechnet werden muss…

In mitten dieses Fachgesimpels platzt das Tröten meines Rechten Bissanzeigers- in der versunkenen Baumreihe unmittelbar hinter meinem Angelplatz hatten wir keine Minute zuvor massive Fischaktivitäten ausgemacht. Die Spitze der Ethos vibriert, und als sie das nächste Mal ausschlägt, nehme ich die Rute mit einem kräftigen Ruck auf- der hängt!

 Nun beginnt ein Tanz, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt, und so sehr vermisst habe: Stromauf, stromab, in Richtung der Bäume, im nächsten Moment macht er kehrt und hält kurz auf die Hauptströmung. Mit jeder Flucht schreit die streng eingestellte Bremse wieder auf, und gibt gezwungenermaßen Schnur frei…
Irgendwann mal ist’s dann vorbei, nach etwas mehr als 5 Minuten zeigt er weiß und Chris hat ihn im Kescher!
Ich freue mich wie ein Schneekönig, der Erste aus der Donau dieses Jahr, noch dazu einer jenseits der 10kg- Marke: Der Spiegler mit dem dicken Bauch schlägt mit 21 Pfund zu buche, und so sind wir vollends glücklich…

Cool wars! Manchmal hat man einfach das Glück, und sucht sich ne Stelle aus, die einem ohne großen Stress schöne Fische beschert. Bemerkenswert ist, das wir alle unsere Fischis „kurz“, also nicht an der Kante, und ausschließlich auf BLB „Fruity Thrill“ gefangen haben. Diese vermeintlich eindeutige Aussage bekommt aber vor dem Hintergrund anderes Gewicht, das wir auf unseren kurz gelegten Ruten nur Fruity`s gefischt haben…
Mal sehen,Minolta DSC vielleicht kriegt man es ja im Hause BLB noch hin, strömungsresistente Kugeln zu bauen, die dann auch ruhig mal größer ausfallen dürfen- ich bin mir sicher, die würden nicht nur wir brauchen können 🙂

 

 

 

Matthias

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