Last-Minute-Spiegler

Den Brückentag zwischen Allerheiligen und dem Wochenende wollten wir (Chris, Matthias und ich) nutzen, um von Donnerstag auf Freitag für 1 Nacht unser „Wohnzimmer“ an den Baggersee zu verlagern. Matthias hatte ja vor knapp 2 Wochen dort noch einen schönen 31er überlisten können, und so wollten wir es also noch einmal probieren.

Bei herrlichem Sonnenschein kamen wir am Nachmittag am See an und begaben uns zuerst ans Suchen von geeigneten Spots – wir hatten uns vorgenommen, die Ruten diesmal soweit wie möglich aufzuteilen, um unsere Chancen auf einen Herbstfisch zu maximieren. Der Nachmittag verging wie im Fluge und fast schon zu früh brach die Nacht über uns herein – der Winterzeit sei „Dank“. Dennoch hatten wir es rechtzeitig geschafft, die Ruten auf den gewählten Spots in unterschiedlichen Tiefen zu platzieren. Das Warten konnte also nun beginnen. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde es auch gleichzeitig empfindlich kalt, doch mit unserem kleinen Lagerfeuer und dem mitgebrachten Glühwein ließ es sich prima aushalten.

sunset1.11. lagerfeuer1.11.

In der ersten Nachthälfte verirrten sich 3 richtige Klodeckel von Brachsen mit ca. 6-8 Pfund an unsere Köder, von den Karpfen fehlte aber bis dahin jede Spur. Und daran sollte sich auch bis am nächsten Morgen nichts ändern…

Nachdem der Nachtfrost am Vormittag gewichen war und wir uns nach einer Tasse Kaffee ans Zusammenpacken unserer mehr als Sieben Sachen machten, glaubte keiner von uns mehr so recht, dass sich noch etwas Zählbares tun würde.

Es wird gegen 11 Uhr gewesen sein – Chris und ich hatten keine 5 Minuten zuvor die Spots mit dem Boot überfahren, um die Bojen einzusammeln – als tatsächlich mein linker Delkim ein paar Töne von sich gab. Der Selfmade hatte anscheinend quasi in letzter Minute doch noch einen Interessenten gefunden. Da Chris und ich noch einige Meter vom Ufer entfernt im Boot saßen, war Matthias sofort zur Stelle, um schon mal Kontakt aufzunehmen. „Karpfen!!“ rief er uns kurz darauf lautstark zu. In Windeseile ruderten wir ans Ufer zurück, wo ich die krumme Rute mit einem breiten Grinsen übernahm. Schließlich hatte ich seit 6 Wochen keinen Karpfenbiss mehr gehabt, und an diesem See sogar schon fast auf den Tag genau seit 5 Monaten keinen mehr… Umso schöner das Gefühl, mal wieder Gegenwehr am anderen Ende der Leine zu spüren… Es waren kaum Kopfschläge zu spüren, sondern nur ein schwerer Druck, was mich auf ein größeres Exemplar hoffen ließ! Behutsam drillte ich den Fisch ans Ufer, wo wir ihn nach einigen kurzen, aber heftigen Fluchten sicher keschern konnten. Wir rätselten kurz, ob es sich um einen weiteren 30+ Fisch handeln würde, worüber uns die Waage dann kurze Zeit später aufklärte – sie pendelte sich bei 35 Pfund ein. Ein gewichtiger Last-Minute-Karpfen also! Womit auch ich meinen Schnitt von 30+ an diesem See für 2007 erreicht habe 😉

ME-35er-2 ME-35er-1

Eigentlich hatten wir geplant, dass dies die letzte Session am Baggersee für heuer sein sollte, aber so sicher bin ich mir da jetzt auch nicht mehr…

Wie heißt es so schön: Sag niemals nie 😉

MEcarphunter

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