Nach längerer Durststrecke hat‘s bei mir endlich mal wieder gerappelt im Karton – dafür aber auch gleich ordentlich. Wer auch schon mal eine erfolglosere Zeit hinter sich hatte, kann sich mit Sicherheit vorstellen, wie gut dieser Fisch tat!
Aber alles der Reihe nach: Nachdem im heimischen Fluss die Karpfen im Moment dem Laichgeschäft nachgehen, beschlossen wir, eine kurze & schnelle Nacht am Alternativgewässer zu verbringen. Da sich die Sonne im Laufe des Freitag nicht wirklich durchsetzen konnte, war auch nicht mit vielen Leuten am Wasser zu rechnen. Gegen 19 Uhr waren wir dann am Wasser, spulten das gewohnte Prozedere ab und brachten die Ruten gerade eben noch vor Einbruch der Dunkelheit an die Spots.
Es muss gegen 6 Uhr gewesen sein, als ich den langersehnten Dauerton eines meiner Delkims vernahm – es war die linke Rute, die kontinuierlich ablief. Konzentriert, um ja nichts falsch zu machen, nahm ich die Rute auf und spürte gleich ordentlich Gegenwehr. Derweil blieb mein Ersuchen via Funkgerät nach einem „Kescher-Mann“ erfolglos, keine Wunder, denn Matthias‘ Batterien hatten über Nacht den Geist aufgegeben… So musste ich den Drill also alleine absolvieren. Es dauerte eine Weile, als ich zum ersten Mal den breiten Rücken die Wasseroberfläche durchbrechen sah – geschlagen war der Fisch zu diesem Zeitpunkt aber noch lange nicht. Nach einigem Hin und Her und spritzigen Fluchten blieb ich letztlich aber Sieger und die Maschen des Keschers umschlossen zu meiner Freude einen bulligen Spiegler. Kurze Zeit später stand ich mit einem breiten Grinsen in Matthias‘ Zelteingang und bat ihn um ein Fotoshooting – zuvor war aber noch das Wiegen angesagt, was uns unsere Vermutungen nach einem 30+ bestätigte. Die Waage bliebt bei 34 Pfund stehen – ein richtiges Spiegelschweinchen eben 😉
Daneben gingen uns auch noch etliche Beifänge an den Haken, die nicht unerwähnt bleiben sollen. 2 kleinere Graskarpfen mit 5,5 und 7 Pfund fanden den Weg auf unsere Matte, danach folgten noch 3 Karauschen, die größte mit 50cm und 2,45kg durchaus als „kapital“ zu bezeichnen. Die zweitgrößte hat immerhin noch eine Länge von 46cm und wies eine für uns unerklärliche Deformierung an einer Flanke auf – die anders Seite war absolut makellos…
Tight Lines!
Martin