Runtime

Was hab ich überlegt, ob ich an dieser Aktion überhaupt teilnehme.entlein
Einerseits will man- braucht man- in einer Prüfungsphase auch mal nen Tapetenwechsel, andererseits kann man sich in den meisten Fällen in den paar Tagen bevors richtig losgeht keine „Totalausfälle“ in Sachen Lernen leisten- und so haderte ich mit mir und meinen Aufgaben, bis ich Donnerstag abend dann definitiv entschied: Fischen gehen schadet nicht, und der Vorteil des übertechnisierten Karpfenangelns ist die Tatsache, das man sich auf das Konzentrieren kann, worauf man gerade Lust hat. In meinem Fall war das die Technische Mechanik, ohne hier leugnen zu wollen, dass die vermeintliche „Lust“ aus einer gewissen Zwangssituation entstand…
Um es vorweg zu nehmen: Es gibt sie selten, diese Wochenenden, wo man sagen kann „alles richtig gemacht“- das letzte Wochenende fällt aber definitiv in diese Kategorie.

Es ist Samstag morgen, acht Uhr, als Martin und ich uns am vereinbarten Platz treffen. Wir wollen für die nächsten 36 Stunden einen Spot befischen, den wir regelmässig unter Futter halten, und der die letzten Male schon ein paar Fische beschert hat. Das Wetter ist traumhaft, leichter Wind, fast strahlend blauer Himmel und entsprechender Sonnenschein- der für die ersten Schweisstropfen am frühen Morgen sorgt, bis das Camp steht, die Spots befüttert und die Ruten ausgeworfen sind.
Die Stelle hat eine gewisse Magie für uns entwickelt, was die „Natur“ drumherum betrifft. So besuchen uns des öfteren Füchse, um einen Schluck Wasser abzuholen (sehr zum Missfallen von Martin ;)), seltsames Getier gibt seltsame Laute von sich („Was war etz des?!“), und gewisse CHR- Member haben seit einigen Vorkommnissen dort einen HEIDENRESPEKT vor Ameisen, und panische Angst davor, wenn die Liege ein paar Meter von einer Ansiedlung dieser aufgebaut oder auch nur hingestellt wird…

Auch dieses Mal passierte wieder Seltsames: Beim Füttern verwechselte ein Entenküken unser Boot offensichtlich mit seiner Mami, und war von diesem Moment an „unzertrennlich“ bei uns bzw. in der näheren Umgebung zu finden. Martin spielte seine Rolle als „Entenanführer“ sehr überzeugend, nichts desto trotz übergaben wir den Kleinen dann in professionelle Obhut, da er offensichtlich den Rest seiner Familie nicht mehr finden konnte. Er wird jetzt aufgepäppelt und nach den ersten kritischen Wochen wieder an die Natur übergeben, man kann nicht glauben wie zutraulich er war, man konnte fast den Eindruck gewinnen, er wäre „froh“ in der Nähe von irgendwelchen Lebewesen zu sein.

Aber nicht nur über Besuch oberhalb des Wasserspiegels konnten wir uns freuen: Insgesamt konnten wir aus 8 Bissen 7 Fische zwischen 15 und 28 Pfund anlanden:

ME-Schuppi-16Pf-5.7.vormittag ML-Spiegler-16Pf-5.7.nachmittag
Martin mit einem 8kg Schuppi (Sa Vormittag) und ich darf auch endlich mal wieder einen halten: 8kg Spiegler (Sa Nachmittag)

ME-Schuppi-16Pf-5.7.abends ML-Schuppi-28.5Pf-5.7.abends
Dann wieder Martin, wieder 8kg- wir dachten schon die Waage sei kaputt 😉 – war sie aber dann doch nicht: 14kg Schuppi

ME-Spiegler-14.5Pf-6.7.abends     ME-Schuppi-15Pf-6.7.morgens
Martin mit 7kg Spiegler und kurze Zeit später mit langgezogenem 7,5kg Schuppi

ML-Spiegler-19Pf-6.7.vormittag
Zum Abschluss dann wieder meine Wenigkeit mit einem 9.5kg Spiegler, gefangen am Sonntag Morgen.

Alles in allem also eine abwechslungsreiche Session mit vielen Runs, die sich sehr schön über die Zeit verteilt haben. Weiterhin hat sich bei uns in Sachen gemeinschaftlicher Ausrüstung die letzten Tage wieder etwas getan, und diese Infrastruktur war diese Wochenende erstmals unter „Angelbedingungen“ im Test- mit positivem Resultat. Um was es genau geht, werden wir euch in den nächsten Wochen natürlich noch verraten.
In Sachen Mechanik bin ich auch weitergekommen- Martin hat etwas verduzt geschaut, als ich im vorschlug, die Belastung auf seinen Delkim auszurechnen, falls ein Fisch mit der Kraft F unter einem bestimmten Winkel an seiner Rute zieht.
Als dann vor ein paar Stunden noch ein ordentlicher Regenguss runterkam, genau in dem Moment als ich den Keller nach dem Abschluss des Tackle- Schleppens abschloss, musste ich grinsen- denn auch mit dem um ca. eine Stunde vorverlegten Abreisetermin hatten wir offensichtlich „alles richtig gemacht“…

Matthias

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