Im Zeichen der Sternschnuppen

Urlaub ist bekanntlich die schönste Zeit des Jahres – wenn man diesen dann auch noch soweit möglich dazu nutzen kann, intensiv seinem Hobby nachzugehen, umso besser 😉 Für den Beginn der freien Tage hatten also Chris und ich gleich mal 2 Nächte am Wasser eingeplant.
Bereits zeitig am Sonntag morgen riss mich der Wecker aus meinen Träumen. Doch das Aufstehen fiel verdammt leicht, ganz im Gegenteil zu einem gewöhnlichen Arbeitstag. Schließlich wusste ich, dass ich mich bereits wenige Stunden später auf meiner Liege zurücklehnen und den Schlaf fortsetzen konnte. Aber davor stand erstmal die gewohnte Aufbauprozedur, die wie immer eine gewisse Zeit in Anspruch nahm. Allein dauert alles dann natürlich immer noch ein bisschen länger, denn Chris hatte sich erst für den Nachmittag angekündigt. Schließlich waren dann aber doch 2 Spots gefunden, ordentlich befüttert und die Ruten ausgebracht. Relaxtime!
Keine Stunde später sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Von Ruhe keine Spur mehr. Ich befand mich mittlerweile im Boot und unter mir zog ein schwerer Fisch seine Kreise. Langsam konnte ich ihn nach einiger Zeit dann hochpumpen und bereits beim ersten Versuch gelang es mir, ihn über den Kescherrand zu führen.

ME-31er-spieglerIch hievte den bulligen Spiegler ins Boot und ruderte Richtung Ufer. Währenddessen ließ mich der breite und massive Rücken insgeheim auf einen 30er hoffen…

An Land angekommen wollte ich diese Vermutung natürlich bestätigt wissen: die Waage gab mir recht, sie blieb bei 15,5kg stehen. 31 Pfund, ein Traumstart für eine – was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste – Traumsession!
Zum Glück war ein Passant zugegen, der auch gleich ein paar Fotos schießen durfte. So konnte ich mir die lästige Selbstauslöser-Knipserei sparen, umso besser!
Und die Bilder sind auch für einen „Nicht-Karpfen-Fotographier-Profi“ durchaus gut geworden 😉

Ich brachte die Rute wieder aus, fütterte noch ein paar weitere Murmeln zu und informierte erstmal Matthias und Chris über den Einstand nach Maß. Der weitere Tag verlief ruhig und am frühen Abend stieß dann auch endlich Chris zu mir. Wir plauderten noch ein bisschen, tranken ein kühles Bier und beobachteten eine Vielzahl von Sternschnuppen am sternenklaren Himmel. Ein wunderschönes Schauspiel!
In der zweiten Nachthälfte hauchten dann 2 Schuppis meinen Delkims erneut Leben ein. Sie hatten am anderen Spot gebissen. Zuerst konnte ich einen 23er anlanden, kurze Zeit später – ich war gerade wieder  ins Land der Träume zurück versunken – durfte ich einen 16-Pfünder drillen.

ME-23er-schuppi ME-16er-schuppi

Dazu gesellten sich noch einige Beifänge, so dass sich die erste Nacht sehr kurzweilig und ziemlich schlaflos gestaltete. Geweckt wurde ich dann am fortgeschrittenen Morgen (Ausschlafen erlaubt 😉 ) vom schönsten Weckton, den es am Wasser geben kann: Vollrun! Diesmal war wieder Spot 1 produktiv und brachte mir einen hochrückigen und gut 16 Pfund schweren Spiegelkarpfen.

ME-16er-spiegler

kleinfische-chubtellerDer zweite Tag brachte sommerlich heiße Temperaturen mit sich, was die Bewohner unter Wasser erwartungsgemäß mit  vorübergehender Beißunlust quittierten.
So hatten wir alle Zeit der Welt zu studieren, ob fingerlange Rotaugen den Geschirrspüler ersetzen können oder nicht. Sie haben ihr Bestes gegeben, aber ein bisschen „Nacharbeit“ war dann doch noch notwendig 😉

Mit Einbruch der Dunkelheit und dem herannahenden Gewitter war dann doch urplötzlich wieder „Leben in der Bude“ und innerhalb von nur 1 Stunde konnte ich am selben Spot zuerst einen 15er Schuppenkarpfen und kurz darauf einen 17,5er Spiegler zu einem Landgang überreden.

ME-15er-schuppi ME-17.5-spiegler

kroeteNach den beiden Fischen regnete es sich dann ein und so richtig hatte keiner von uns mehr Lust, seine Behausung zu verlassen.

Nur einer Erdkröte machte die Nässe natürlich nichts aus und sie durfte nach einem kurzen Fototermin munter weiterhüpfen und ihre Schnecken- und Wurmjagd fortsetzen.
Die Fische hatten in dieser Phase zum Glück auch ein Einsehen mit uns und ließen unsere Köder während des Starkregens links liegen.

Erst zu späterer Stunde – der Himmel war inzwischen wieder vollkommen wolkenlos – pfiff wieder eine meiner Ruten ab. ME-28.5er-schuppiGutes Timing! Chris und ich ruderten meinem Gegenüber, der sich außerordentlich kräftig zeigte, im Eiltempo entgegen. Das Schlauchboot war allerdings noch immer patschnass und die Feuchtigkeit sog sich unaufhaltsam in unsere Kleidung. Eine unwillkommene „Erfrischung“ mitten in der Nacht sozusagen, aber was solls…

Über uns drangen ständig Teilchen in Form von wunderschönen Sternschnuppen in die Atmosphäre ein, während neben dem Boot ein wuchtiger Schuppenkarpfen seine Bahnen zog. Eine schönere Kulisse hätte es nicht geben können. Da war dann auch die Nässe schnell vergessen!
Und auch dieser Kampf hatte irgendwann ein Ende – mit positivem Ausgang für mich.
Ein 28,5 Pfund schwerer Schuppenkarpfen fand den sicheren Weg in den Kescher. Nur um 3cm verfehlte er die magische 1m-Marke.

Ein paar Mützen Schlaf später signalisierte mein Receiver den nächsten Run an einer meiner Ruten. Unglaublich! Im Eifer des Gefechts konnte ich meine Brille anfangs aber nicht finden und verlor einige wertvolle Sekunden, bevor ich sie endlich zu fassen bekam. Um die verlorene Zeit aufzuholen, entschied ich mich auf die Schnelle, auf die Gummistiefel zu verzichten und nur mit der kurzen Hose und den Socken den Weg zum Rod Pod zurückzulegen. Nach 2 Metern der Strecke waren meine Schritte aber nur noch als lautes „wätsch, wätsch“ zu hören 😉 Die Socken waren natürlich vollkommen durchnässt. Verdammt! Ich bibberte wie noch mal was, konnte aber letztlich auch mit Fisch Nr. 8 einen Fototermin abhalten. Wieder war es ein Schuppenkarpfen, die Waage zeigte gute 18 Pfund an.

ME-18er-schuppi

Damit sollte es das aber auch gewesen sein für diese Session, die letzten Stunden waren dann wieder zur Erholung da 😉 Zum Glück hat der Urlaub noch ein paar Tage…
Übrigens, beide Schlagschnüre hatten einen exzellenten Dienst geleistet und werden dennoch in die Mülltonne wandern – verdrallt und geringelt sind sie nicht weiter zu gebrauchen. Es ist nicht immer, aber zumindest oft ein gutes Zeichen für eine erfolgreiche Session 😉

schlagschnur1

Martin

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