Rats ’n‘ Carps

Die letzten Tage am Wasser gehörten anglerisch gesehen wohl eher zur Kategorie „hartes Brot“. Durchgehend extrem hoher Luftdruck ließ die Fische kaum Gefallen an unserem Futter und an unseren Hakenködern finden.
Der erste Tag der Session verlief schon ungewöhnlich ruhig, so dass uns viel – ja eigentlich schon zu viel Zeit – blieb, uns etwas näher mit unserer Umgebung, Schwäne füttern und sonstigen „nützen und unnützen“ Dingen des Lebens zu beschäftigen. Aber ihr kennt das ja alles selbst, wenns nicht richtig läuft, kann man nicht immer etwas dagegen unternehmen. Da kann es schon mal schnell passieren, dass der Wunsch Vater des Gedanken ist und urplötzlich einen Spiegler auf die Matte zaubert…

receiver schwaene

spieglerbild

In der folgenden Zeit probierten wir so ziemlich alles aus, was wir beeinflussen konnten – verschiedenen Spots, unterschiedliche Tiefen, mal mehr Futter, mal weniger. Unsere Bemühungen wurde dann letztlich auch ein wenig belohnt und wir konnten schließlich doch noch einige Schuppenträger zu einem Landgang überreden. Vorzuwerfen hatten wir uns aus unserer Sicht also nichts, auch wenn wir schon gern etwas mehr Fischkontakt gehabt hätten.
Nachdem Hans, ein befreundeter  Angler, in der zweiten Nacht einen 25er Spiegelkarpfen überlisten konnte, war es Matthias,  der im Morgengrauen einen hochrückigen 24-pfündigen Schuppenkarpfen in die Kamera halten durfte.

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Die langen, nassen und kühlen Abende während der Tage versüßten wir uns mit der Eröffnung der Glühwein-Saison 2008. Der Nürnberger Rauschgoldengel-Glühwein ist übrigens sehr zu empfehlen 😉 Den konnten wir auch richtig genießen, sofern nicht gerade eine der massenhaft vorkommenden Ratten zwischen unseren Füßen umhersprang. Eine wirkliche Plage, anders kann man es wohl nicht bezeichnen! Die Viecher machen natürlich auch nicht vor geschlossenen Zelten halt, sondern scheinen die höchste Freude daran zu haben, aus und ein zu rennen…

gluehwein ratte

Nachdem uns Matthias verlassen hatte, konnte ich unverhofft am Nachmittag einen weiteren Fisch anlanden. Wieder war es ein Schuppi, zwar mit 13 Pfund einer der kleineren Sorte, aber immerhin ein Karpfen! Das folgende Nachmittagsschläfchen wurde von einer vorwitzigen Maus beobachtet, die ins offene Zelt lugte und wenigstens etwas Anstand hatte im Vergleich zu ihren größeren Verwandten…

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Nächtens gegen 2:30 Uhr wurde ich dann von einem Fallbiss auf der weiten Rute geweckt, was mich natürlich zuerst nicht besonders erfreute. Nach einigen Minuten des Kurbelns (ein nasser Sack hätte vielleicht sogar besser gekämpft 😉 ), konnte ich im Schein meiner Kopflampe einen mächtigen Graser erkennen, den ich auf über 1m schätzte. Um den Fisch nicht zu verlieren, weckte ich Chris mit der Bitte, mich beim Keschern zu unterstützen. Wer Graserfluchten auf den letzten Metern vor dem Ufer kennt, weiß wieso 😉 In so einer Situation ist es zu zweit auf jeden Fall einfacher. ‚
Ganz untypisch ließ sich der Fisch aber bereits beim ersten Versuch in den Kescher führen und verhielt sich auch sonst verhältnismäßig ruhig. So ging auch das Vermessen und Wiegen sehr zügig.
Bei 1,10m Gesamtlänge brachte der Asiate etwas über 29 Pfund auf die Waage.

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Dies war aber auch der letzte Fisch einer denkwürdigen Session, die fast mehr im Zeichen der Ratten als der Karpfen stand…

Martin

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