Garmin Dakota 20 GPS Handgerät

dakota20Gerätebezeichnung:     Garmin Dakota 20
Preis:                             ca. 200 €
Bezug über:                   z.B. Amazon
Batteriebedarf:             2x 1.5 V Mignon
Besonderheiten:
– USB- Kommunikation mit PC möglich (zum
(Um-)Bennenen der Spots/ Tracks)
– Touchdisplay mit Tastatureinblendung (nicht ganz so
komfortabel wie beim Handy, aber durchaus brauchbar)
zur Spotbennenung vor Ort.
– Slot für MiniSD- Speicherkarten
– Drahtloser Datentransfer zwischen GARMIN- Geräten direkt am Wasser möglich

Die Idee, ein GPS- Gerät beim Angeln zu benutzen haben wir natürlich nicht als erste gehabt. Am Ende drängt sich die Frage nach der Spot- Konservierung über einen längeren Zeitraum als ein Wochenende hinweg aber förmlich von selbst auf. Wie viele H- Bojen musste ich verlieren bzw. mehr oder weniger hilflos zusehen wie diese geklaut worden sind. Wie oft hatte ich nach mehrtägigen Fütterungsaktionen just am Angeltag das seltsame Gefühl, nicht ganz „ins Schwarze“ getroffen zu haben?
Nach mehr oder weniger „aussichtslosen“ ersten Gehversuchen mit dem Gerät aus der Einsteigerklasse eines großen amerikanischen Echolotherstellers hatte ich erstmal die Nase voll von dieser Technik am Wasser- noch dazu, wo man für seine Stammgewässer mit der Zeit viel intuitiver die richtigen Stellen trifft.
Trotzdem, mit dem Vertrauen auf Feeling und Intuition kann ich als technisch geprägter Mensch wenig bis gar nichts anfangen. Location- Esoterik überlasse ich dem Menschentypus „Zauberlehrling“. Ich verlasse mich lieber auf nachvollziehbare Daten- und die kann ich seit Februar 2011 mit dem Dakota 20 gewinnen, speichern und weiterbearbeiten.

Das Dakota kommt im Lieferumfang mit einem Haltebändchen, dafür aber ohne Speicherkarte und Stromversorgung. Eine Anleitung kann man sich vorab auf der Herstellerseite herunterladen, ein entsprechend aufs Wesentliche reduzierter Ausdruck liegt dem Gerät bei. Bezüglich Spannungsversorgung kann man sich im Elektrofachmarkt vor Ort helfen, ich konnte ein Ansmann- Set bestehend aus Ladegerät und vier Stück 2700 mAh- Akkus (1.5 V Mignon) für einen Betrag um die 30 Euro erwerben. Laufzeit mit zwei Stück dieser Akkus bei permanent eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung liegt so um die acht Stunden- je nach Außentemperatur, je niedriger diese wird, umso spürbarer verringert sich die Akkustandzeit.zeepter-rückansicht1
Ich habe mir auch das 12V- Kabel für das Dakota geholt, um das GPS über den Echolot- Akku mitlaufen lassen zu können. Mittlerweile bin ich davon abgegangen, das dann permanent offene und damit nicht mehr wassergeschützte Gehäuse öffnet Tür und Tor für Kontaktprobleme. Mit dem zweiten Satz Akkus fahre ich da wesentlich besser, habe mehr als ausreichende Laufzeit bei gleichzeitig bestmöglicher Abdichtung des Geräts gegen Einflüsse von Außen…
Das Dakota selbst habe ich im Boot auf der Grundplatte meiner Echolothalterung montiert. Dazu benötigt man einen separat erhältlichen Standfuß, der das wassergeschützte Gehäuse des Dakota sicher und zuverlässig festhält, und auch mittels einer Verriegelung gegen versehentliches Über- Bord- Werfen schützt. Dieser schlägt mit ca. 15 tastenfeldEuro zu Buche, man sollte aber nicht am falschen Ende sparen. Die Bedienbarkeit des Geräts ist mit so einer Halterung auch wesentlich besser.
Kommen wir zur Bedienung des Dakota 20. Durch mein erstes GPS- Gerät war ich ein gebranntes Kind. Die Spot- Bennenung war nur „unter Schmerzen“ sinnvoll möglich, und der Navigationsmodus ein Graus.
Ich wollte also ein Gerät mit dem ich auf dem Wasser gleich unmittelbar nach Markieren einer Stelle vernünftig und zivilisiert einen Namen eingeben konnte. Mit dem Touch- Screen des Dakota ist dies absolut problemlos möglich. Natürlich geht das alles noch nicht so superschön wie auf den heutigen Smartphones- aber allzu weit ist man von diesem Bedienkomfort auch nicht mehr entfernt.
Der Navi- Modus des Dakota ist klar, einfach, nachvollziehbar- und kurz an Hand unseres Bildes hier erklärt:
2014-01-12 15.17.51– Links oben seht ihr die Anzeige „GPS- Genauigkeit“. Man hat also beim Markieren und Navigieren immer den rechnerischen Fehler im Blick. Bei klarem Wetter auf einem normalen Gewässer in Deutschland schwankt die rechnerische Genauigkeit meist um die 2m.
– Rechts oben seht ihr die Anzeige „Entf. z. nächsten (Wegpunkt)“: Damit ist die Entfernung zu eurem Spot gemeint, in unserem Fall also um die 718m.
– Links unten könntet ihr die Geschwindigkeit sehen, mit der sich euer Boot fortbewegt- da fotografieren & gleichzeitig gehen nicht unbedingt für optimale Bilder sorgt, lest ihr an dieser Stelle die 0.0 km/h.
– Rechts unten seht ihr ein Datenfeld „Abbiegung/ Kurve“. Das zeigt euch die Peilung, also die Richtung auf euren Spot zu. Der Buchstabe „L“ besagt, dass ihre euch nach Links drehen müsst, um gerade in einer Flucht mit eurem Ziel zu sein.
Die große Grafik beinhaltet den Richtungspfeil in einer Art „Kompassnadel“. Diese macht flüssig und mit kaum spürbarer Verzögerung eure Bewegungen mit. Das Anpeilen des Ziels ist also sehr eindeutig und einfach möglich, der Zeiger „überschlägt“ sich nicht andauernd und man bekommt schon mit der zweiten, dritten Navigation ein gutes Gefühl für die tatsächliche Ankunft am Angelplatz.

Auf die Bedienung des Gerätes im Weiteren im Detail einzugehen würde den Rahmen hier sprengen. So viel sei noch gesagt: Das Markieren einer Stelle geht mit zwei Fingerklicks am Display, das Auswählen eines Zieles ist- je nach Position in der Scrollliste auch mit wenigen Klicks erledigt- und jeder, der heute ein Smartphone bedienen kann, kann auch mit dem Dakota 20 umgehen (sogar Blackberry- User ;)).

Auf was ich zum Abschluss noch ganz kurz eingehen will, ist der oben erwähnte miniSD- kartenansichtKartenslot. Mit einer passenden miniSD- Speicherkarte ausgestattet bietet dieser die Möglichkeit, Karten auf das Dakota zu laden, und diese im Display anzuzeigen. Auf www.openstreetmap.de gibt es speziell der Garmin Dakota gewidmet ein paar Infos inkl. kostenloser Downloadmöglichkeit der Karten (direkter Link hier). Für Deutschland, Österreich und die Schweiz muss man so etwa 2GB Downloadvolumen veranschlagen. Der Zoomfaktor geht sehr gut ins Detail, auch Uferkanten der in der Karte erfassten Gewässer sind sehr detailreich. Rechts seht ihr einen Screenshot aus einer der höheren Zoomstufen.
Einige der Karten sind sogar „navigationsfähig“, d.h. das Dakota kann auch als Navi zweckentfremdet werden. Diese Funktion ist in der Grundausstattung aber nicht wirklich ausgereift: Bei Richtungswechsel piept das Gerät lediglich, Sprachausgabe mit Richtungsansage gibt es keine. Als Notlösung ist die Navi- Funktion kurzzeitig erträglich, als „echtes Navi“ kann man das Dakota unterm Strich wirklich nicht bezeichnen.

Fazit:
Selten hat ein „angelfernes“ Ausrüstungsteil meine Angelei so positiv beeinflusst wie das Garmin Dakota 20. Es ist leicht in der Bedienung, verfügt über eine üppige Ausstattung und macht zuverlässig seit drei Jahren was es soll. Garmin liefert mit „Basecamp“ sogar eine kostenlose Software mit, die auf Mac und PC lauffähig ist, und die dem geneigten Nutzer die Möglichkeit bietet, seine Gerätedaten in regelmäßigen Abständen zu sichern.
Wer die 200 Euro Anschaffungspreis scheut, kann sich auch die günstigeren Geräte der Garmin- Reihe anschauen. Man bekommt für 100 Euro eine grundsolide Funktionalität, muss aber in Sachen Bedienung und die Möglichkeit Kartenmaterial zu nutzen Abstriche machen. Eine Kaufempfehlung kann ich bedenkenlos aussprechen- und weise in diesem Zusammenhang auf die „Preistiefstände“ bei Garmin Geräten alljährlich im Frühjahr hin…

CarpX

CarpX

Karpfenangler, Mechatronik- Ingenieur und Computerbegeisterter. Manchmal etwas cholerisch, meist aber lieb und umgänglich ;)

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