2011 – auch schon wieder vorbei!

hansi-faNach einem Winter 2010/2011, der früh begann und sehr schneereich war, begann die Saison für uns Mitte Februar an unserem Lieblingsfrühjahrsgewässer. hias_21er_schuppiEntspannte Fischerei, mit Ausnahme zum Teil doch äußerst nerviger Reiherenten-Aktionen, erwartete uns. So konnten Martin und Hansi in einer der ersten kurzen Sessions die ersten Fische des Jahres 2011 auf die Matten legen, wie gewohnt keine Riesen, dennoch zu der Zeit wertvolle und vor allem wunderschön gefärbte Fische. Das Futterboot leistete dabei hervorragende Dienste, um die Montagen punktgenau platzieren zu können, lösliches Futter mit einzubringen und dennoch die noch behäbigen Fische zu sehr zu stören, in dem mit dem Schlauchboot über ihren Köpfen gekreist wird. Da wir im Frühjahr in Tiefen von nur 1-1,5m gefischt hatten, durchaus ein Vorteil!

Für die Jungs unter uns, die ohne Boot, also auch ohne Futterboot, hantieren wollten, erwies sich die vorjährige Anschaffung etwas steiferer Ruten zum Ausbringen von Sticks als lohnende Investition: In der zweiten Aktion des Jahres konnte Matthias mit dieser Taktik eine Serie von 6 Fischen landen, von denen der Größte immerhin mit gut 20 Pfund einen gelungenen Saisonstart darstellte!

Im späteren Frühjahr, in etwa ab der Zeit, als die Brachsen bei uns mit ihrem Laichgeschäft beginnen, widmeten wir uns vermehrt dem See, der uns allen in der Zwischenzeit recht ans Herz gewachsen und daher mit Fug und Recht als „Lieblingsgewässer“ bezeichnet werden kann. Die verlängerten Wochenenden im Mai und Juni bescherten uns über das ganze Jahr gesehen den Abschnitt, an dem wir mit Abstand die meiste Zeit gemeinsam am Wasser verbringen konnten. Den Rest des Jahres war die Zeit uns unserem Hobby zu widmen leider etwas weniger als noch in den Vorjahren, mehr dazu aber später. Insgesamt konnten wir in dieser Zeit viele zum Teil richtig gute Fische zu einem Landgang überreden. Hervorzuheben sind dabei die Aktion, bei der Chris 4 Fische bis 38 Pfund fangen konnte, alle auf XXL-Distanz, und Matthias mit einem 37er noch einen hohen 30+ hinzufügen konnte, oder aber 2 Sessions, bei denen Martin jeweils 3 Fische über oder knapp unter der 30 Pfund Marke in die Kamera halten durfte.

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Beeindruckt waren wir bei diesen ganzen Sessions zum einen natürlich von den Durchschnittsgewichten der Einzelfische, zum anderen aber über eine – zugegebenermaßen früher nie für möglich gehaltene – Anzahl an Karpfen, die hier doch noch zu leben scheinen. Auch der ein oder andere Wiederfang war dabei, zum Teil Fische, die von uns seit über 5 Jahren niemand mehr zu Gesicht bekommen hatte. Die meisten davon hatten nochmals ordentlich zugelegt, was uns sehr freute!ME-schuppi-31pf-392

Im Sommer standen dann wieder vermehrt einzelne Nächte auf dem Programm, sei es an diversen Seen der Region, aber natürlich auch an unserer geliebten Donau. Für dieses Jahr hatten wir schwerpunktmäßig einen anderen Spot ausgewählt, an dem vor allem Chris und Martin für einige Zeit ihr Unwesen trieben. Passte der Wasserstand, konnte fast immer mit dem ein oder anderen Biss gerechnet werden, stark kämpfende Donauschuppis waren der Lohn!

Im September stand unser „Auslandstrip“ auf dem Programm. Bedingt durch die relativ „zerissene“ Zeit vorher, in der wir es eher selten geschafft hatten, gemeinsam zum Angeln loszuziehen, freuten wir uns alle auf eine Woche, in der wir uns komplett dem Angeln hingeben wollten. Diese Woche sollte wie 2010 auch schon am Ossiacher See in Kärnten/ Österreich an bewährter Location stattfinden- für uns hatte sich das Konzept des „festen Wohnhauses“ mit angrenzendem Angelstrand bewährt. 2011 versorgten wir uns sogar „vor Ort“ mit Internet, was relativ „einfach“ von Statten ging: In den Filialen der Handelskette „Hofer“, dem österreichischen Pendant zu „Aldi“ bekommt man für knapp 10 Euro eine Prepaid- Karte mit 2 GB „Startguthaben“. Diese haben wir in ein Android- Handy mit „Tethering“- App gesteckt, die dafür sorgt, dass die mobile Datenverbindung über W-LAN für Laptops oder andere Smartphones zur Verfügung gestellt wird, und schwupps, kann man auch im (österreichischen) Ausland kostengünstig online gehen…
Die guten Eindrücke aus 2010 konnten wir 2011 bestätigen- wenn auch nicht durch die „Anzahl“ der gefangenen Fische bezogen auf die Zeit die wir Ruten im Wasser haben, dafür aber dann beim schwersten Exemplar, das im Vergleich zum Vorjahr nochmal knapp 500g schwerer war als Chris 45er Traumschuppi aus 2010.
Insgesamt reisten wir auch 2011 sehr zufrieden ab, und so haben wir für 2012 gleich wieder reserviert- wobei sich natürlich die Frage stellt, ab wann es wieder „auf zu neuen Ufern“ geht. Schlussendlich soll man die Perlen, die man gefunden hat, dann aber auch eine Weile geniessen können- ohne sich gleich wieder in blindem Tatendrang einer gewissen „Raffgier“ auf die Suche nach der nächsten „Perle“ zu machen…

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christin_19er_schuppi chris_26er_schuppi me_30er_schuppi ME-schuppi-26pfund
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Auch ein kurzer Überblick über das Raubfischangeln darf natürlich an dieser Stelle nicht fehlen. Schließlich betreibt Martin das Spinnfischen mittlerweile ja schon seit einiger Zeit sehr intensivME-Z-95-dez11_D-392 und auch Chris versucht immer wieder sein Glück. Unterm Strich kann man sagen, dass es – vor allem an der Donau – ein insgesamt sehr gutes Raubfischjahr war. Es fanden wieder etliche Zander den Weg an die Gummis, der Größte von ihnen maß kapitale 95cm und ging erst in der Endphase der Saison an den Haken. Auch der kleine stachlige Bruder des Zanders, der Barsch, kam nicht zu kurz – hervorzuheben an dieser Stelle, dass Barsche jenseits der magischen 50er Marke sich doch noch in der Donau herumtreiben und nicht ins Reich der Fabeln gehören. Außergewöhnlich waren in diesem Jahr definitiv die Hechtfänge – in den letzten Jahren so gut wie nicht vorhanden, waren dieses Jahr mehrere Süßwasserkrokodile der 80+ Klasse dabei, gekrönt von einem 1,09m langem Exemplar. Um die Raubfischbestände zu erhalten, kann man auch an dieser Stelle nur immer wieder appellieren, dass dies auch auf diesem Sektor nur funktionieren kann und wird, wenn der Angler selbst nicht nur an sich, sondern insbesondere an den Bestand des Gewässers denkt, so wie es beim Karpfenangeln ja schon seit langer Zeit an der Tagesordnung ist.

zeepter-180erDen Faktor „Zeit“ haben wir ja weiter oben schon kurz angeschnitten. Es ist definitiv so, dass dies sowohl auf Grund beruflicher als auch privater Gegebenheiten schlafplatzeher weniger als mehr wird. Die Angelei muss man daher konsequent umstellen, um zumindest die vorhandene Zeit noch effektiv nutzen zu können. Es bedeutet also meistens, dass nur 1 Nacht zur Verfügung steht, diese oft sogar spontan, so dass kaum Möglichkeit der Vorbereitung besteht. Das bedeutet insgesamt sich flexibel anzupassen, so dass sich beispielsweise in 2011 jeder von uns zusätzlich zu den bereits vorhandenen „großen“ Schlauchbooten ein kleines 180er Zeepter zugelegt hat, ausgestattet jeweils mit einem Echolot. Das gibt uns die Möglichkeit, ohne langes Schnick Schnack zu Füttern, zu loten und natürlich Hinzu kommt die neu entdeckte Schlafmöglichkeit „Auto“, die es möglich macht, an befahrbaren Spots für kurze Aktionen aufs Bivvys zu verzichten. So können die Auf- und Abbauzeiten nochmals verringert werden. Matthias mit seinem Sharan und Martin mit dem T4 haben dafür ja ideale Voraussetzungen 😉
Ein nächster Schritt im Hinblick auf die „effektivere Ausnutzung“ der Angelzeit wird die intensivere Einarbeitung und Nutzung von GPS sein. Ein iFinder Pro ist ja seit gut drei Jahren bei uns vorhanden, allerdings scheiterte es an der schlichtweg mangelhaften Bedienerfreundlichkeit des Geräts: Wenn die Umbennung eines Spots aus der fortlaufenden Zahlenmarkierung auf dem briefmarkengroßen Display in eine alphanumerische Bezeichnung pro Angelplatz ca. 10 Minuten in Anspruch nimmt, kann man sich vorstellen, wie schnell das Chaos auf so einem Gerät vorprogrammiert ist: Jeder gelobt, sich „seine“ Nummern zu merken, und zwei oder spätestens drei Wochen nach dem von Hoffnung erfüllten Einspeichern weiß keiner mehr IRGENDWAS.
Dabei wäre es mit etwas Disziplin doch so einfach, seine eigene Angelei nicht nur zu dokumentieren, sondern auch gleich noch zu verbessern, sozusagen „Angelplätze statistisch auszuwerten“.
Gerade weil auch 2012 das Thema „Zeit“ die dominante Rolle spielen wird, gilt es weiterhin, so effizient wie möglich an das Thema „Karpfenangeln“ heranzugehen. So schön und gemütlich das frühere, „tagelange Ansitzen“ am Wasser war, so uneffektiv war es teilweise auch. Die Richtung ist klar, lieber eine Nacht am Wasser mit optimaler Vorbereitung, als ein komplettes Wochenende, an dem man viel zu viel dem Zufall überlässt…

2011 war weiterhin das Jahr der Premieren.
So waren wir 2011 sehr selten wirklich zu dritt am Wasser, es gab sehr wenige Aktionen, die länger als eine Nacht dauerten, und auch in Sachen der Köderversorgung schlugen wir 2011 erstmals neue Wege ein, und nahmen einen Rollservice in Anspruch- mit positiven Resultaten, so dass aktuell bereits die nächste Charge disponiert wird ;). Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wir mittlerweile seit 2006, also volle fünf Jahre, mit den gleichen, lediglich im Hinblick auf Härte im Laufe der Jahre geringfügig angepassten Kugeln unsere Fische fangen. Man sieht also auch an dieser Stelle einen über Jahre hinweg untermauerten Trend: Ein guter Köder ist EIN Teil des Puzzles, es gibt keine Wunderkugel, und die Hauptarbeit liegt immer noch bei dem, der die Ruten auslegt. Das vage Hoffen getreu dem Motto „der Köder wirds schon richten“ wird also auch 2012 zumindest bei uns nicht stattfinden…

Zum Abschluss des Jahresrückblicks ein paar Worte im Bezug auf die Entwicklung unserer Homepage. Vor einigen Wochen haben wir uns dazu entschlossen, unser Forum zu schließen, um über kurz oder lang eine komplett neue Richtung einzuschlagen. Die Idee dieser Seite ist die Berichterstattung, und darauf werden wir uns 2012 auch wieder konzentrieren.
Ein großes Thema für 2012 ist die technische Anpassung unserer Seite an eine einfachere und damit wesentlich aktuellere Möglichkeit, Berichte, Fotos und kurze Kommentare online zu stellen. Wir haben uns mehrmals dabei ertappt, auf Facebook aktueller Infos zu liefern, als auf unserer eigenen Seite, einfach weil Facebook unkomplizierter ist.
Insgesamt haben wir durch die Schliessung unseres Forums im Bereich der täglichen Klicks natürlich „Federn gelassen“, und können erstmal nach fünf Jahren an dieser Stelle nicht von „gesundem Zuwachs“ sprechen.
Seit März 2006 ist unsere Seite jetzt online. Kurz nachgerechnet sind das mehr als fünf Jahre und neun Monate. Es ist wohl sinnvoll und notwendig, nach so einer langen Zeit konstanter Berichterstattung einen Punkt zu definieren, an dem man kurz innehält, um den Kopf freizukriegen.
In dieser Phase befinden wir uns gerade…

Insgesamt war 2011 fischereilich ein gutes Jahr. Aber auch CHR ist in Takt: Seit mehr als fünf Jahren und neun Monaten ziehen wir zusammen los, und auch wenn wir schon andere Zeiten hatten, was gemeinsame Aktivitäten betrifft, ist die Connection unter uns, sowie dem „erweiterten Kreis“ Hansi & Hans nach wie vor ungeändert vorhanden.
Insgesamt also gute Aussichten, auch wenn ihr uns verzeihen müsst, dass wir uns hier und heute nicht auf Terminlichkeiten und Fakten festlegen können- und wollen- wann es wie weitergeht.

Gerade deshalb, weil es sicherlich die ein oder andere positive Überraschung bietet, wünschen wir euch ein erfolgreiches Jahr 2012!

Christian, Matthias & Martin

CarpX

CarpX

Karpfenangler, Mechatronik- Ingenieur und Computerbegeisterter. Manchmal etwas cholerisch, meist aber lieb und umgänglich ;)

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